Geschichte des Judo
 

Siegen durch nachgeben - Judo der sanfte Weg

 
 
Judo ist heutzutage die weltweit verbreiteste Kampfsportart, aber durchaus viel mehr als ein "Techniksystem". 

Judo hat seinen Ursprung in der kriegerischen Vergangenheit Chinas und Japan. Dort entstand vor Jahrhunderten eine der waffenlosen Kampfsportarten, das Jiu- Jitsu. Um 1880 fasste Jigoro Kano mehrere Jiu- Jitsu- Kampfstile zusammen und entwickelte daraus ein neues System. Dieses System nannte er KODOKAN- JUDO. 

Wenn man es sinngemäß übersetzt lautet es: "Der sanfte geschmeidige Weg, den man im Leben gehen soll.". Das Neue am Judo war der Gedanke Kanos, das Üben an grundlegenden Prinzipien auszurichten. Der effektive Einsatz von Körper und Geist und gegenseitige Hilfe und Unterstützung.

 

Das erste Prinzip (Sei- Ryoku- Zen- Yo) erklärt, wie die Judotechniken ausgeführt werden sollen und wie sich der Judoka im Kampf zu verhalten hat.In der Praxis des Judo´s können beispielsweise folgende technisch- taktische Grundsätze diesem Prinzip zugeordnet werden:

 

Ausnutzen der Bewegung des Gegners und des eigenen Schwungs

 

Anwenden der Hebelgesetze

 

den Gegner studieren und Schwachpunkte ausnutzen

 

das eigene Gewicht mehr einsetzen als die eigene Kraft

Beim zweiten Prinzip, der gegenseitigen Hilfe und Unterstützung (Ji- Ta- Kyo- Ei) soll erlernt werden:

 
alle Übenden trainieren miteinander und kein Partner wird abgelehnt
 
jeder Übende ist bereit, für seine Handlungen Verantwortung zu übernehmen
 
der Werfende übernimmt die Kontrolle des Fallenden
 
Höflichkeit dem Partner gegenüber

 

Die Geburtstunde des deutschen Judo war im Jahre 1932!

In diesem Jahr gründete man während der ersten internationalen Sommerschule den Deutschen Judo Ring.

Erst nach dem 2. Weltkrieg und einer von den Alliierten verhängten kampfsportlichen Zwangspause nahm Judo in Deutschland einen rasenden Aufschwung. 1952 wurde das Deutsche Dan Kollegium (Vereinigung der Schwarzgurtträger) gegründet. 1953 folgte die Gründung des Deutschen Judo Bundes.

Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio wurden erstmals Wettkämpfe für Männer ausgetragen. Obwohl 1970 das Wettkampfverbot für Frauen aufgehoben wurde, dauerte es noch über 20 Jahre bis 1992 der erste Olympiastart für die weiblichen Judoka erfolgte.